Sittensen/A1 - Zum 143. Fernfahrerstammtisch informierten sich Fernfahrer und Spediteure über die Aufgaben der Feuerwehren auf Autobahnen. Ortsbrandmeister Jürgen Stache und sein Stellvertreter Claus Hauschild verfügen zusammen über mehr als 50 Jahre Einsatzerfahrung bei der Freiwilligen Feuerwehr in Sittensen und konnten den Stammtischbesuchern eindrucksvoll dazu berichten.

Im Laufe dieser Zeit habe sich die Technik der Fahrzeug im Bereich der Antriebe als auch Sicherherheitseinrichtungen erheblich verändert. So seien mittlerweile Fahrzeuge mit Gasantrieb sehr häufig anzutreffen und Hybridfahrzeuge auf dem Vormarsch. Im Falle eines Unfalls habe man beim Vorgehen im Bereich der Brandbekämpfung als auch Rettungsarbeiten deutlich mehr zu beachten, um sich als Helfer nicht zu gefährden. Auch habe sich die Anzahl der verbauten Airbags deutlich erhöht. So finde man in den meisten Fahrzeugen mittlerweile mehr als 15 dieser lebensrettenden Prallkissen. Diese lösen im Ernstfall durch entsprechend verbaute Sensoren aus und werden mittels Druckluft oder kleinen Explosionen blitzschnell aufgepumpt. In den Fahrzeugen seien dann auch mindestens genau so viele Druckkartuschen, bzw. Sprengsätze zu finden, welche leider nicht standardisiert untergebracht seien, so Stache. Nicht ausgelöste Airbags birgen bei dem Einsatz der Rettungsschere die große Gefahr der Explosion, was für die Einsatzkräfte ein hohes Verletzungsrisiko bedeute.

Um diese Gefahr für die Einsatzkräfte zu minimieren, könne jeder einen Beitrag leisten und eine sogenannte Rettungskarte in sein Fahrzeug legen, am besten hinter die Sonnenblende. Auf dieser seien fahrzeugspezifisch die verstärkten und gefahrenträchtigen Stellen markiert, was das sichere Vorgehen der Rettungskräfte wesentlich erleichtere. Eine solche Karte finde man problemlos im Internet zum kostenfreien ausdrucken, wusste Claus Hauschild zu berichten.

Auch seien die Karosserien in den letzten Jahren immer stabiler und mit festeren Materialien gebaut worden um so den Insassen möglichst viel Schutz, im Falle eines Aufpralles bieten zu können. Dies bedeute für die Feuerwehren, dass immer stärkere Rettungsgeräte beschafft und zum Einsatz kommen müssen, damit im Ernstfall die schnelle Öffnung des Fahrzeuges und medizinische Versorgung der Insassen gewährleistet ist. In der Vergangenheit habe man bereits festgestellt, dass die alte Rettungsschere an die Leistungsgrenze gestoßen sei, was eine Neubeschaffung erforderte. Dank dieser sei die Feuerwehr Sittensen für solche Fälle wieder bestens gerüstet, so Stache.

Im Anschluss an die interessanten Ausführungen ging es bei abendlichen Sonnenschein nach draußen, wo jeder einmal den Einsatz der Rettungsschere erproben und ein Fahrzeug unter fachkundiger Anleitung zerlegen konnte. Die Teilnehmer waren erstaunt, wie schwer die Schere tatsächlich und welches Geschick erforderlich ist, damit sicher und schnell zu arbeiten. Dies sei sicherlich mit viel Übung verbunden, äußerte einer der Teilnehmer erstaunt.

Für die ausführlichen Informationen und Einblicke, sowie das ehrenamtlichen Engagement der Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr, an dieser Stelle noch einmal herzlichen Dank!!

Der nächste Stammtisch wird sich mit dem Thema "Erste Hilfe" befassen, wozu PK'in Julia Böhm, von der Autobahnpolizei Sittensen am 03.08.2016 als Referentin gewonnen werden konnte. Sie selbst war vor ihrer Zeit bei der Polizei im Rettungsdienst unterwegs und kann daher einiges dazu berichten.

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Text und Bilder: POK Jens Platen, Polizeiinspektion Rotenburg

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Florian Rotenburg